von Daniel Sahm
Sicher, praxisnah und relevant – Seminar „Jagdliche Einrichtungen I – Theorie“ am 14. Juni 2025 in Schweisweiler
Am 14. Juni 2025 fand in Schweisweiler ein weiterer Fortbildungstag im Rahmen der Verbandsreihe des Jagdaufseherverbandes Rheinland-Pfalz statt. Diesmal stand das Thema „Jagdliche Einrichtungen I – Theorie“ im Mittelpunkt. Die Teilnehmenden erhielten fundiertes Wissen rund um Sicherheitsaspekte im jagdlichen Alltag – mit einem Fokus auf jagdliche Bauten, Unfallprävention und Verantwortung im Revier.
Als Referent konnte Torsten Windecker gewonnen werden – staatlich geprüfter Forsttechniker, Jagdaufseher und selbst erfahrener Revierpächter. Mit hoher Fachkompetenz und einer bemerkenswert lebendigen Vortragsweise gelang es ihm, ein eher technisches Themenfeld spannend und praxisnah aufzubereiten.
Zentrales Thema war die Vorschrift VSG 4.4 der SVLFG, die sich mit dem sicheren Umgang bei der Jagdausübung befasst. Windecker sensibilisierte eindrücklich für das Unfallgeschehen im jagdlichen Kontext – und machte deutlich, dass auch bei vergleichsweise seltenen Vorfällen die Folgen oft gravierend sein können. Besonders aufmerksam verfolgten die Anwesenden seine Ausführungen zur Hauptunfallursache auf jagdlichen Einrichtungen, zur sicheren Gestaltung von Ansitzeinrichtungen sowie zur Rolle des Jagdaufsehers im Rahmen der Verkehrssicherungspflichten.
Statistische Einblicke – etwa zur besonders unfallgefährdeten Altersgruppe zwischen 56 und 60 Jahren – unterstrichen die Bedeutung eines umsichtigen Handelns im Revier. Mit Blick auf die drei häufigsten Unfallarten (Unfälle im Gelände, auf jagdlichen Bauten und durch unsachgemäßen Umgang mit Waffen) wurde deutlich: Sicherheit beginnt bei der Planung – insbesondere beim Hochsitzbau. Hier wurde nicht nur über Materialwahl und Konstruktionsmerkmale gesprochen, sondern auch darüber, wie ballistische Aspekte bei der Ausrichtung und Höhe von Ansitzeinrichtungen mitgedacht werden müssen, um eine waidgerechte und sichere Schussabgabe zu ermöglichen.
Neben rechtlichen Grundlagen und Versicherungsschutz – gerade auch für Jagdaufseher in ihrer besonderen Funktion – wurden den Teilnehmenden praxiserprobte Checklisten zur Überprüfung von Hochsitzen vorgestellt. Ebenso kamen Themen wie der sichere Transport von Jagdgästen, der Umgang mit Notfallsituationen im Revier und die strukturierte Kommunikation mit Rettungskräften zur Sprache. Besonders hilfreich waren dabei Hinweise zum Einsatz von Ortungssystemen und zur Absicherung abgelegener Revierbereiche.
Windecker verstand es, sein Publikum aktiv einzubinden, Fragen aus der Praxis aufzugreifen und selbst komplexe Inhalte klar und greifbar zu vermitteln. Seine humorvolle, charmante und zugleich sachlich präzise Art prägte das Seminar entscheidend – eine Veranstaltung, die von der Qualität des Referenten deutlich getragen wurde und mit vielen neuen Impulsen für den eigenen Jagdbetrieb endete.
Abgerundet wurde der Seminartag durch eine hervorragende Verpflegung – wie bereits in Schweisweiler gewohnt. Ein gelungener Fortbildungstag, der gezeigt hat, wie fundierte Sicherheitsarbeit im Revier nicht trocken, sondern praxisnah, spannend und mit Blick für das Wesentliche vermittelt werden kann.
Waidmannsheil und ein herzliches Dankeschön an Torsten Windecker und alle Teilnehmenden!
